Nachhaltigkeit hat für viele Menschen heute einen hohen Stellenwert – auch bei der Auswahl von Produkten des täglichen Bedarfs. Nicht nur Nachhaltigkeit, auch die Vermeidung von Tierleid lässt uns zunehmend nach veganen Alternativen suchen. Das Kork-Portemonnaie erlaubt den Verzicht auf Leder, ohne es durch umweltbelastenden Kunststoff zu ersetzen.
Kork kann auch weich sein
Die erste Assoziation beim Material Kork dürfte der Korken in der Wein- oder Sektflasche sein. Der zweite Gedanke gilt vielleicht einem Fußbodenbelag oder einer Pinwand. Alles harte Oberflächen – kann man ein geschmeidiges Portemonnaie überhaupt aus Kork herstellen? Korkleder oder auch Korkstoff heißt das vegane Naturprodukt, das sich in letzter Zeit zum echten Trendstoff entwickelt hat. Der Kork stammt meist aus Portugal, dem weltgrößten Produzenten. Die Rinde der dort wachsenden Korkeichen wird geschält, es handelt sich also um einen nachwachsenden Rohstoff. Die Ernte wird gekocht, zu Ballen gepresst und kann anschließend so dünn geschält werden, dass sich zusammen mit einem Trägermaterial, der Geweberückseite, ein Stoff ergibt, der sich problemlos mit einer Nähmaschine verarbeiten lässt. Besonders eindrucksvoll ist seine Haltbarkeit: Korkleder ist weitestgehend abriebfest, schmutz- und wasserabweisend, und es franst an den Rändern nicht aus.
Die ganze Vielfalt der Portemonnaies
Korkleder ist die Basis für Portemonnaies, die ebenso stylisch und praktisch sein können wie ihre Vorgänger aus Leder oder Kunststoff. Im Gegensatz zu diesen kann man das Kork Portemonnaie aber jederzeit mit gutem Gewissen zücken. Dem Kork-Portemonnaie für Damen sieht man seine Nachhaltigkeit auf den ersten Blick vielleicht gar nicht an, weil es ebenso bunt bedruckt sein kann wie herkömmliche Geldbörsen. Auch das Innenleben unterscheidet sich nicht von den nicht nachhaltigen Varianten – mit Fächern aus Baumwolle, Reißverschlüssen und Druckknöpfen aus Metall bleibt es vegan. Unsichtbarer Vorteil auch für den Nutzer: Der Kontakt mit hochgiftigen Chemikalien aus der Lederverarbeitung oder mit den Ausdünstungen aus Weichmachern in Kunststoffen bleibt uns erspart.
Verschiedene Varianten der Naturfarben
In der Herrenabteilung finden wir meist durchgefärbte Korkstoffe in dezentem Schwarz oder Braun. Eine sehr schöne Variante beim Kork-Portemonnaie für Herren ist eine dunkle Außenseite mit Ziernähten, während innen die natürliche Maserung erhalten bleibt. Auch wer die ursprüngliche Farbe für sein Kork-Portemonnaie innen oder auch außen schätzt, hat reichlich Auswahl. Neben der klassischen Kork-Struktur gibt es auch Korkleder in Rinden- oder Wurzeloptik, jeweils in einer helleren oder dunkleren Tönung.
Warum verkorkst?
„Verkorkst“ ist beim Portemonnaie also das genaue Gegenteil dessen, was man im allgemeinen Sprachgebrauch mit diesem Begriff meint – veganes, nachhaltiges Korkleder macht den Griff zu schlechten Materialien oder unpraktischen Alternativen überflüssig. Und man muss dafür auch nicht tiefer in die Tasche greifen als für ein Portemonnaie aus Leder. Aber warum spricht man dann überhaupt von „verkorksten“ Sachen oder Gelegenheiten? Eine Erklärung ist, dass ein mangelhaft verkorkter Wein schnell ungenießbar wird. Sprachwissenschaftler führen den Begriff aber auf das alte Wort „gorksen“ – aufstoßen oder rülpsen – zurück. Für diese Theorie spricht, dass von „verkorkst“ vor rund zweihundert Jahren vor allem in Zusammenhang mit einem verdorbenen Magen gesprochen wurde.