Pullunder: das Trend-Teil richtig kombinieren

Pullunder liegen aktuell voll im Trend. Doch was verbirgt sich überhaupt hinter diesem Wort und wie lassen sich andere Kleidungsstücke am besten mit einem Pullunder kombinieren?

Drunter oder drüber?

Man könnte meinen, den Pullover zieht man darüber (to pull over), den Pullunder darunter (to pull under). Diese Logik ist aber nicht ganz richtig. Während ein Pullover meist lange Ärmel hat und sogar direkt auf der Haut getragen werden kann, zieht man beim ärmellosen Pullunder üblicherweise etwas darunter. Das war früher meist ein klassisches Oberhemd bei den Herren und eine Bluse in der Damenmode. Die ursprüngliche Bezeichnung Westover wurde immer mehr vom Wort Pullunder verdrängt. Beide Bezeichnungen standen für eine (Strick-)Weste ohne Kragen sowie ohne Knopfleiste oder Reißverschluss. Auf älteren Familienfotos sieht man häufig die damals typischen riesigen Rautenmuster.

Einen Pullunder auf Reisen …

… besangen 1995 zwei deutsche Komiker und machten sich über das als spießig angesehene Kleidungsstück lustig. Sie konnten nicht ahnen, welches Comeback der Strickwestover Jahrzehnte später feiern würde. Das Rautenmuster schaffte es Anfang der 2020er Jahre sogar bis auf den Laufsteg der großen Modelabels. An den hochgewachsenen Models wirkt es kein bisschen spießig, sondern elegant und stilvoll. So einen Retro-Look Pullunder kombinieren trendbewusste Damen gern mit einer klassischen, geradlinigen Bluse. Richtig sexy sieht es aus, wenn der Pullunder auf der nackten Haut getragen wird. Was für eine Entwicklung von der verschwitzen Spießerklamotte zum angesagten Must-have!

Stilsicher kombiniert

Heute spielt die Damenmode gern mit der Erinnerung an die Zeit, als der Pullunder noch ein Strickwestover war. Dabei bedienen sich die Designer häufig der auffälligen alten Muster. Sie lassen Schachbrettkaros und Zopfmuster wieder aufleben, setzen mit schlichtem Weiß auf Understatement oder mit leisen Pastelltönen auf kuschelige Gemütlichkeit. Auf diese Weise finden auch Sie Ihren persönlichen Favoriten und kombinieren nach Lust und Laune mit Ihrer weiteren Garderobe:

1. Klassisch – Eine Hemdbluse mit Pullunder ist die perfekte Kombi für den Alltag im Büro und passt zu Jeans, Wollhose oder Rock. Mit einfarbigen Teilen in beige, grau, schwarz oder dunkelblau mit weißer Bluse sind Sie auf der sicheren Seite.
2. Grenzenlos – Ist das noch ein langer Pullunder oder schon ein Mini-Strickkleid? Sie entscheiden und tragen dazu entweder Hose oder Leggings bzw. Strumpfhose.
3. Harmonisch – Ton in Ton kombiniert wirken Pullunder plus Bluse, Pulli, Shirt oder Rolli behaglich und ruhig, egal ob in uni oder gemustert.
4. Pur – Der Pullunder statt eines Tops auf sonnengebräunter Haut macht Sommerlaune. Wird es kühler, tragen Sie darüber einen Blazer oder eine Lederjacke.
5. Mutig – Knallfarben und gekonnter Mustermix machen das Pullunder-Outfit modern und jung. Zusammen passen gemusterte Pullunder und weißes Unterteil oder eine Bluse, die eine Farbe aus dem Pullunder aufgreift.

Fazit: Der Pullunder wurde zu recht wiederbelebt. Kombiniert mit passenden Stücken versöhnt er uns mit der Übergangszeit und macht auch solo einen trendigen Eindruck.

Bild: Bigstockphoto.com / LightField Studios