Steine statt Tabak rauchen? Klingt verrückt, ist aber ein Trend, der sogar der Gesundheit zugutekommt, weil kein Tabakrauch und kein Nikotin konsumiert werden. Allerdings sind es keine echten Steine, die da in der Shisha verdampft werden, sondern ein aus Mineralien künstlich hergestelltes Produkt.

Saugfähiges Granulat

Was auf den ersten Blick an kleine Kieselsteine erinnert, unterscheidet sich im zweiten Hinsehen vor allem durch die Oberfläche. Shisha-Dampfsteine, auch bekannt als Shiazo-Steine, sind nicht glatt und fest, sondern haben eine durchlässige Oberfläche. Deshalb sind sie in der Lage, Flüssigkeit aufzunehmen und zu speichern. Dazu verwendet man sogenannte Molasse, die im Shisha Shop in unzähligen Geschmacksrichtungen erhältlich ist. Erhitzt man die Steine, verdampft die Molasse, der Dampf trägt die Aromen, die nun eingeatmet werden. Das Prinzip ist bekannt von E-Zigarette und Vaporizer. Wie diese enthalten Stein bzw. Molasse keinerlei Tabak. Während die Liquids für E-Zigaretten mit Nikotin versehen sein können, ist das bei der Molasse in der Regel nicht der Fall. Damit gibt es kein Risiko einer Abhängigkeit, und auch Nichtraucher nehmen gern mal einen Zug aus der mit Dampfsteinen bestückten Shisha. Rechtlich gelten Dampfsteine nicht als Tabak-Ersatz, sind also von entsprechenden Verboten nicht umfasst.

So verwendet man die Dampfsteine

Shisha-Dampfsteine werden üblicherweise in einer Dose mit der aromatisierten Molasse verkauft. Das Behältnis sollte stets gut verschlossen sein, damit die Aromen nicht verfliegen. Kleinere Steine lassen sich leichter in der Shisha platzieren, außerdem haben sie im Verhältnis mehr Oberfläche und können dadurch den Dampf intensiver abgeben. Durch längeres Aufbewahren kann sich eine kleine Menge Molasse unten absetzen. Deshalb ist es gut, vor der Entnahme der Steine die Dose ein paar Mal vorsichtig auf den Kopf zu stellen (nicht zu kräftig schütteln). In den Kopf der Shisha werden etwa 20 % mehr Steine gefüllt als vom Tabak gewohnt. Zwischen Kohlesieb und Dampfsteinen muss genügend Platz sein, damit die Steine nicht zu heiß werden. Etwa 150 bis 200 °C sind ideal, die Rauchsäule wird etwa zwei bis drei Zentimeter mit Wasser bedeckt. Ist die Temperatur höher, leidet erstens das Geschmackserlebnis und zweitens verdampft die Molasse zu schnell, sodass früher nachgefüllt werden muss. Mit elektrischer Kohle lässt sich die Temperatur am besten regeln.

Dampfsteine sind mehrfach verwendbar

Bei den fertig aromatisierten Dampfsteinen wird die Molasse unter Druck in das Trägermaterial gespritzt. Ist es verdampft, muss man die Steine aber nicht gleich wegwerfen. So, wie es Liquids für E-Zigaretten gibt, kann der Shisha-Freund auch Molasse nachkaufen. Zwar werden beim Einlegen der Steine in die neue Molasse ohne Druck nicht mehr die allerkleinsten Poren gefüllt, aber für einige Nachfüllungen gibt es trotzdem ein gutes Raucherlebnis. Am besten probieren Sie aus, wie lange die Steine noch genügend Flüssigkeit speichern und dabei nicht zu porös werden.

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