Das klassische Haargel, das früher fast nur von den Herren für ihre Stachelfrisuren oder einen glatt gekämmten Wet-Look eingesetzt wurde, ist heute in den verschiedensten Varianten für nahezu jeden Frisurenwunsch von Frauen und Männern gleichermaßen einsetzbar. Wer mag, kann sich natürlich mit einem starken Gel immer noch einen stacheligen Igelkopf stylen, doch inzwischen ist das jeweilige Gel auch bei einer schönen Hochsteckfrisur und sogar bei Locken eine tolle Unterstützung beim Frisieren und damit zu einem wahren Allrounder im Friseurhandwerk geworden.

Starker Festiger in jedem Jahrhundert

Haargel besteht meist aus Wasser und Alkohol mit einem hohen Anteil an Polymeren, die sich um die Haare legen. Die Polymere bilden einen zähen Film, der sich um die Haare legt, und verfestigen sich mit dem Trocknen. Daher ist ein starkes Gel gleichzeitig einer der stärksten Festiger, die es auf dem Markt für Haarpflegeprodukte gibt. Bei den stärkeren Gelen ist nach dem Trocknen mit einer Haarbürste kein Durchkommen mehr und man muss die Haare zwangsläufig waschen, um das Gel wieder zu entfernen. Die milderen Varianten hingegen sind heute auskämmbar. Möchte man ohnehin schon kaputte Haare pflegen, ist ein Gel aber nicht unbedingt die richtige Wahl, da der enthaltene Alkohol die Haare austrocknet und schädigt. Zumindest ist bei dem Styling mit einem Gel bei trockenem und brüchigem Haar aber eine zusätzliche Haarpflege Kur angeraten.

Gel für die Haare hat bereits eine lange Geschichte bei der Gestaltung von Frisuren. In Irland wurde eine Moorleiche aus der Zeit um 300 vor Christi Geburt gefunden, bei der eine Mischung aus Pinienharz und Öl als Haargel in der Frisur entdeckt wurde. Man möchte sich allerdings nicht vorstellen, wie die Menschen das Gel wieder aus den Haaren herausgekommen haben ohne Shampoo. Viele verschiedene Kulturen haben aber ähnliche Produkte entwickelt und vieles von den alten Überlieferungen hat auch in die Entwicklungen der heutigen Zeit abgefärbt. Bienenwachs und Bier sind beispielsweise die Haarfestiger der früheren Jahrhunderte, die bei der Entwicklung heutiger Produkte Pate gestanden haben.

Wet-Look oder nur eine starke Festigung für die Haare

Die verschiedenen Festigungsgrade, die es heute bei dem Gel gibt, machen auch ganz unterschiedliche Stylings möglich. Haargel muss inzwischen gar nicht mehr glänzen, sondern kann durchaus unsichtbar matt die Haare festigen. Der Wet-Look lässt die Haare auch nach der Trocknung nass erscheinen und war besonders in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts sehr modern. Das Gel hat seitdem aber ebenfalls bei den schwierigsten Hochsteckfrisuren Einzug gehalten und kann je nach Produkt sogar als Festiger beim Föhnen der Haare verwendet werden. Doch diese Anwendungsart empfiehlt sich wirklich nur bei kurzen Haaren. Für langes Haar ist das Haargel als Festiger zu schwer und die Frisur würde nur wie einzementierte Strähnchen um den Kopf herumhängen.

Beim Styling einer opulenten Hochsteckfrisur, zum Beispiel für die eigene Hochzeit, hilft das Gel die Haar Accessoires zuverlässig den ganzen Tag über im Haar zu halten. Vor allem gesunde und gepflegte Haare neigen dazu, sich bei einer Hochsteckfrisur schnell wieder davonzumachen. Haarnadeln und Spangen beginnen schon nach kurzer Zeit zu rutschen und die tolle Ballfrisur oder das Brautdiadem können sich nicht halten. Wer dann bereits beim Hochstecken die Finger leicht mit Haargel benetzt verhindert, dass später kleine Strähnchen herausrutschen oder die ganze Frisur sich auflöst. Für diese spezielle Anwendung gibt es auch ein besonders Gel mit einem Perlglanz, der unglaublich edel wirkt.