Locken á la Hollywood oder sanfte Wellen mit Sex Appeal? Mit einigen Tricks und Tipps von Stylisten eigentlich kein Problem. Doch jedes Haar hat eine andere Struktur und braucht neben einer abgestimmten Pflege auch das richtige Know-How bei der Erstellung der Lockenpracht.
Während die Eine ihre Naturwellen kaum zu bändigen weiß und mit Glätteisen und Arganöl in der Haarpflege gegen krauses Haar vorzugehen weiß, haben die meisten mitteleuropäischen Frauen eher glattes und leider auch häufig sehr feines Haar. Ein echtes Stylingproblem, denn Fönfrisuren in Kombination mit feuchtem Wetter oder einer durchtanzten Nacht, sorgen für einen Look, den man mit einem nassen Hund vergleichen könnte. Die Haare wirken strähnig und ziehen sich unter der Feuchtigkeit leicht auf. Echte Wellen ergeben sich nicht, es bleibt lediglich ein ungepflegtes und leider oft verklebtes Aussehen zurück. Schuld daran sind vielleicht die falschen Pflegeprodukte, die das Haar nicht ausreichend gegen Luftfeuchtigkeit schützen.
Wie aber bekommen wir eine stabile Lockenpracht, die zumindest bis zum nächsten Morgen anhält, wenn uns die Natur nicht damit ausgestattet hat? Ganz klar: Wir schummeln!
Trickskiste für dünnes oder kurzes Haar
Die Haare werden antoupiert und mit einem Haarteil im passenden Ton zur Haarfarbe verlängert. Eine echte Haarverlängerung bei einem professionellen Haarstyler sieht toll aus, ist aber recht aufwendig und teuer, lohnt daher nur langfristig. Günstiger bekommt man die falschen Haarteile zum Anklipsen oder Einstecken mit Kamm auch in allen trendigen Online-Stores. Die falschen Haare am besten in dieser Kombination nicht mit einem heißen Eisen bearbeiten, sondern mit leicht beheizten Wicklern aufdrehen. Nach dem Abkühlen die Haare nur leicht schütteln und nicht ausbürsten. Um die Haltbarkeit zu verlängern mit Haarschmuck aufpeppen und einzelne Strähnen fixieren. Haarspray mit extra Glanz oder speziell gegen Luftfeuchtigkeit aufsprühen und fertig ist die individuelle Lockenmähne.
Wer seine natürliche Haarlänge nicht verändern möchte, aber lockig daher kommen mag, arbeitet am besten mit einem Lockenstab oder Lockenschere. Kurzes Haar lässt sich je nach Haarlänge auf den Lockenwicklern nicht so gut fixieren. Mit Gel oder Haarlack gibt man dem ganzen Struktur und definiert einzelne Partien. Ein hübsches Haarband verhilft dem Lockenkopf zu einem romantischen Look.
Lockenpracht für langes Haar
Schulterlanges Haar in eine traumhafte Lockenpracht zu verwandeln ist von der Idee her leichter, denn langes Haar fällt praktisch wie von selbst in Form. Die Kunst ist hierbei, die Locken über den ganzen Tag oder die ganze Nacht flexibel und in Form zu halten. Feuchte Luft nach einem Regen, Nebel und leichtes Schwitzen zerstören das Kunstwerk schneller als uns lieb ist.
Bei langem Haar gebraucht man besser vorab einen Schaum- oder Sprühfestiger, um die Haltbarkeit und Stabilität der Locken zu verlängern. Oft wird empfohlen stattdessen auf die Haarspülung oder Kur zu verzichten, doch das würde die Haare leider zusätzlich austrocknen und strapazieren. Gerade langes Haar wird seltener gekürzt und muss besonders in den Spitzen gepflegt werden, damit es nicht bricht. Gut gepflegt geht es ans Locken machen: Das möglichst schonende Aufdrehen der Haare auf Papilotten oder Wickler, ohne die Spitzen zu knicken. Nur Geübte mit gesundem Haar schaffen es übrigens mit einem heißen Glätteisen Locken zu zwirbeln und nur wer es versucht hat, weiß wie schwer das eigentlich ist.
Die einfachste und schonendste Lösung beim Locken machen sind Lockenwickler. Ob Klettwickler, biegsame Papilotten oder elektrische Heizwickler ist abhängig von den persönlichen Vorlieben, dem Können und dem Zeitaufwand. Mit den weichen und biegsamen Papilotten kann man praktisch abends mit nassen Haaren ins Bett gehen und am nächsten Morgen mit einer trockenen Löwenmähne aufwachen. Da diese sogenannten Schlangenwickler nah an die Kopfhaut gewickelt werden, erhält man jedoch selten eine Lockenmähne mit großen weichen Locken. Klettwickler benötigen für das Locken machen vorgetrocknetes Haar oder eine Trockenhaube. Die Haare werden dabei relativ dicht gefasst, trocknen daher nur langsam und sind ansonsten beim Abwickeln noch leicht feucht. Im Zweifel, die Haare vorher gut durchtrocknen, Schaumfestiger auftragen und auf nicht zu kleine Wickler aufrollen.
Beim Locken formen mit aufheizbaren Wicklern benötigt man nur ganz wenig Wartezeit, denn die Haare werden locker aufgewickelt und festgesteckt, sollten aber vorher auch nahezu trocken sein. Die Wärme aus den Heizwicklern wird zudem schonend und gleichmäßig auf die Haare abgegeben. Selbst bei ungeübten Lockenliebhabern führt diese Variante zu schnellen Ergebnissen, die sich sehen lassen können. Die Locken müssen aber auf jeden Fall mit Haarlack oder Spray fixiert werden, damit sie sich nicht zu schnell aushängen. Wer mag, steckt einen Teil der Locken mit Haarklammern hoch. Einzelne Partien können auch mit einem Lockenstab oder einer Lockenschere nachgearbeitet werden. Auch hier gilt: Die Locken nicht auskämmen, sondern mit den Fingern in Form zupfen und mit der Bürste nur vom Ansatz her in leichte Wellen legen. Unbedingt mit Haarspray oder Haarlack fixieren.
Sommervariante
Natürliche Bewegung ins Haar bringt auch das sanfte Einkneten von Festiger, Gel oder Haarwachs ins feuchte Haar und das vorsichtige über Kopf fönen mit einem Diffuseraufsatz. Wer von Natur aus schon welliges Haar hat, der zaubert mit diesem vergleichsweise geringen Aufwand romantische Bewegung ins Haar. Diese leichten Wellen im Haar wirken wie von Sonne und Wind getrocknet und sind eine natürliche Alternative zu den ausgeformten Locken. Am Schönsten wirken die luftgetrockneten Varianten in sommerlich leichten Outfits zu Strandpartys und Sommerlounges.
Locken forever
Dauerhafte Lockenpracht geht für glattes Haar nur über Chemie. Seit Jahrzehnten war die chemische Dauerwelle immer wieder der modische Renner – vom Pudellöckchen, der Stützwelle bis zur sauren Dauerwelle gab es unzählige Ideen dauerhaft Locken zu machen. Leider waren diese Art von Locken nicht ansatzweise die Art von ausgeformten Hollywoodlocken, die man sich eigentlich erträumt hatte. Eigentlich war die Dauerwelle nur luftgetrocknet einen Hauch romantisch, denn wer den Marylin Monroe Style wollte, musste auch hier noch mit einer Lockwelle über klassische Lockenwickler nachhelfen. Die Dauerwelle sorgte aber für zusätzlichen Halt und Volumen im Haar und konnte so die Lebensdauer der Lockenpracht erheblich verlängern.
Heute ist Locken machen eigentlich ganz einfach, wenn man weiß welche Stylingprodukte und Hilfsmittel das Haar dabei unterstützen. Und mit ein wenig Übung beim Eindrehen der Haare, zaubert man im Handumdrehen eine Wahnsinnsmähne, auch wenn es nur für eine Nacht ist.