Noch immer werden viele Kosmetikprodukte an Tieren, zum Beispiel an Kaninchen oder Ratten getestet. Anhand der Tierversuche wird getestet, ob Produkte zum Beispiel Allergien auslösen oder krebserregende Stoffe enthalten. Dass dies für Mittel, die vorwiegend der reinen Schönheitspflege dienen, ethisch kaum vertretbar ist, haben auch die Gesetzgeber entschieden. Tierversuche für die Entwicklung von Kosmetika sind seit 1998 in Deutschland durch das Tierschutzgesetz verboten, in der EU gilt dieses Verbot seit 2009. Die Rohstoffe können jedoch nach wie vor an Tieren getestet werden, wenn sie nicht ausschließlich für die Produktion von Kosmetik verwendet werden. Ein Kriterium, das für viele Rohstoffe zutrifft. Und so leiden weiterhin jährlich Tausende von Tieren für unsere Schönheit.
Welche Tierversuche werden durchgeführt?
In Tierversuchen werden verschiedene Tests durchgeführt. Bei einem Toxizitätstest wird der Stoff über eine Magensonde eingeführt, die Folgen können Krämpfe. Lähmungen und ein qualvoller Tod sein. Um die Wirkung auf die Haut zu testen, wird der Stoff auf die zuvor geschorene Haut aufgetragen oder in die Haut gespritzt. Auch in die Augen werden die Substanzen geträufelt, dies kann zu schmerzhaften Entzündungen und Blindheit führen.
Um die Wirkung auf Schwangere und Ungeborenen zu testen, werden trächtige Tiere mit dem Mittel in Kontakt gebracht und in unterschiedlichen Trächtigkeitsphasen getötet und seziert.
Unvorstellbar, dass Tiere dies für Produkte wie Fasching Make Up oder Make Up für Rote Lippen erleiden mussten und in vielen Ländern immer noch müssen.
Welche Alternativen gibt es?
Zum Glück gibt es im Handel auch Make Up ohne Tierversuche. Auch bei diesen Produkten muss sich niemand Sorgen machen, dass sie schneller zu Allergien oder Krankheiten führen, nur weil sie nicht getestet wurden. Die Hersteller können hier auf als unbedenklich bekannte Inhaltsstoffe zurückgreifen, vielfach werden Naturprodukte wie Bienenwachs und Pflanzenauszüge verwendet. Make Up ohne Duftstoffe oder mit ätherischen Ölen, die auf synthetische Farb- und Konservierungsmittel schonen nicht nur Tierleben, sie sind auch gut verträglich für Haut und Haar.
Die Wissenschaft arbeitet fortlaufend an alternativen Testversuchen, die vielfach bereits ähnlich gute Resultate liefern.
Kosmetikprodukte ohne Tierversuche erkennen
Wer sicher gehen möchte, dass das von ihm verwendeten Make Up ohne Tierversuche hergestellt wurde, sollte beim Kauf auf Zertifizierungen achten. Bei vom BDIH zertifizierter Naturkosmetik dürfen weder für die Endprodukte noch für die Rohstoffe Tierversuche durchgeführt oder in Auftrag gegeben werden. Erkennbar sind diese am Siegel des BDIH. Zertifizierte Produkte müssen dabei nicht teuer sein, viele Drogerien haben günstige Kosmetikprodukte im Sortiment, wie das Alverde Make Up der Drogeriekette DM.
Tierschutzverbände wie der Deutsche Tierschutzbund haben Positivlisten von Firmen erstellt, die Pflegeprodukte und Make Up ohne Tierversuche herstellen.
Um herauszufinden, ob für ein Produkt Tiere leiden mussten, kann man eine Anfrage beim Hersteller stellen. Achten Sie dabei darauf, auch danach zu fragen, ob die Rohstoffe an Tieren getestet wurden, dies wird von Firmen ohne Nachfrage gern verschwiegen.