Kosmetische Produkte dienen nicht immer nur der Verschönerung. Häufig werden sie angewendet, um problematische oder verletzte Haut zu verdecken und zu heilen. Sie werden als medizinische Kosmetikprodukte bezeichnet. In den meisten Fällen erfolgt die Behandlung mit diesen Kosmetika auf Anraten eines Hautarztes. Er verschreibt spezielle Produkte, die allerdings in aller Regel nicht von den Krankenkassen übernommen werden. Auch der Besuch einer Fachkosmetikerin muss privat bezahlt werden. Dennoch ist es für Betroffene wenigstens zu Anfang sinnvoll, sich von einer Fachkraft behandeln zu lassen oder selbst ein Make Up Seminar für medizinische Kosmetik zu besuchen.
Hautverletzungen durch Unfall, Akne oder Ekzeme
Medizinische Kosmetikprodukte werden immer dann angewendet, wenn die Haut durch äußere oder innere Umstände verletzt oder geschädigt ist. Äußerlich können Unfälle, juckende Ausschläge oder Kontaktekzeme für die Schädigung der Haut verantwortlich sein. Krankheiten wie Schuppenflechte oder Allergien greifen die Haut von innen an. Auch das Alter kann Hautstörungen hervorrufen. Die gefürchteten Altersflecken und Pigmentstörungen oder die unansehnliche Cellulitis gehören dazu. Vor allem im Gesicht machen sich Hautflecken, Narben oder Ausschläge besonders unangenehm bemerkbar. In solchen Fällen kann es angezeigt sein, eine medizinische Kosmetik durchzuführen, um diese Anzeichen zu verdecken.
Ein spezielles Make Up für Narben muss häufig lange Zeit verwendet werden, da Narben nicht immer von selbst verschwinden. Ausschläge dagegen treten meist nur kurze Zeit oder in Abständen auf. Medizinische Kosmetikprodukte haben hier nicht nur die Aufgabe, sie zu verdecken, sondern sie sollen dem Körper auch notwendige Stoffe zuführen, die zu einer Heilung beitragen. Für solche Behandlungen werden im Allgemeinen natürliche Kosmetikprodukte bevorzugt. Bei chemischen Kosmetika besteht leicht die Gefahr, dass sie die Haut reizen und damit zusätzlich schädigen. Bei Akne hilft Make Up, das die Pickel verbirgt. Allerdings sollte beachtet werden, dass sich das Problem durch zu dick aufgetragene Schminke noch verstärkt. Die Haut kann dann nicht mehr richtig atmen und die Talgdrüsen werden zu vermehrter Produktion angeregt. Als Folge verschlimmert sich die Akne.
Kosmetika bei Allergien
Allergien treten immer häufiger auf. Die Ursachen dafür sind vielfältig, sie reichen von Pollen in der Luft über unverträgliche Lebensmittel bis hin zu Duft- oder Farbstoffen, die in Kosmetika enthalten sind. Für die Behandlung einer allergischen Haut sollte deshalb nur Make Up ohne Duftstoffe, Farb- oder Konservierungsstoffe verwendet werden. Sie sollen die Haut beruhigen und den oft unerträglichen Juckreiz lindern. Menschen, deren Haut schnell allergisch auf fremde Stoffe reagiert, müssen bei Make Up Neuheiten stets vorsichtig sein, und sie zunächst austesten. Erst wenn sich keine Reaktionen zeigen, dürfen sie normal angewendet werden. Auch bei den beliebten Gratisproben für Make Up, Cremes oder Salben ist Vorsicht geboten. Allzu häufig enthalten sie Duft- oder andere Stoffe, die die Haut nicht verträgt.
Harmlos aber trotzdem sehr störend sind Hauterscheinungen, die mit dem Alter zusammenhängen. Altersflecken entstehen durch Pigmentstörungen, die durch zu viel Sonnenbestrahlung in jungen Jahren hervorgerufen werden. Sie lassen sich mit entsprechenden Make Up Produkten gut abdecken. Entfernen lassen sie sich durch Bleichcremes nicht, auch wenn die Werbung das gern suggeriert. Cellulitis tritt meist an den Oberschenkel und Oberarmen zuerst auf. Das Bindegewebe lässt mit zunehmendem Alter nach und bildet hässliche Dellen. Durch Kosmetika lassen sie sich zwar kaschieren, aber behoben wird das Problem auch durch medizinische Kosmetikprodukte nicht. Zur Beruhigung kann gesagt werden, dass die Dellen nicht gefährlich sind, die meisten Frauen und auch einige Männer leiden ebenfalls daran.
Medizinische Kosmetikprodukte können viel dazu beitragen, dass Menschen sich wohler in ihrer Haut fühlen, weil nicht jeder die unschönen Stellen im Gesicht und am Körper sofort sehen kann. Die Behandlung gehört aber in die Hände des Hautarztes. Nur er kann eine Diagnose erstellen und die richtigen Mittel empfehlen. Selbstmedikation kann dagegen die Leiden unter Umständen noch verschlimmern.