Eine Narbe besteht aus Ersatzgewebe, das nach einer Operation oder einer Verletzung die voneinander getrennten Hautschichten wieder miteinander verbindet. Da die Haut aber bei jedem Menschen anders ist und auch anders heilt, unterscheiden sich auch die Narben voneinander. So kann bei einem Patienten eine kleine Schnittwunde ohne Narbe abheilen, während bei einem anderen Patienten eine deutliche Narbenbildung zu erkennen ist. Generell gilt, dass Hautstellen die sofort behandelt werden weniger auffallend sind als solche, die erst nach Monaten behandelt werden. Bei der Art der Behandlung und Pflege kommt es aber nicht nur auf das Alter der Narbe, sondern auch auf deren Aussehen an. Während manche Narben hell und wulstig aussehen, sind andere eher rot und flach.
Narben richtig pflegen
Spricht man von Narben, so sollte man zuerst einmal an eine richtige Wundversorgung denken. Die Narbe entsteht, während verletztes Hautgewebe heilt, und sollte dann ebenfalls gepflegt werden. Besonders stören sind Narbe, die deutlich sichtbar sind, oder sich an Körperstellen befinden, die nicht durch die Kleidung abgedeckt sind. Gerade hier ist es wichtig, schon während des Heilungsprozesses darauf zu achten, dass die Wunde nicht zu stark beansprucht oder gedehnt wird. Je mehr sich Wunden ausdehnen müssen, desto mehr Ersatzgewebe bildet sich, und die Narbe wird dicker.
Deswegen ist eine gute und richtige Wundversorgung der erste Schritt, um eine Narbe möglichst klein und unauffällig werden zu lassen. Bereits im ersten Stadium der Wundheilung sollte die Haut mir speziellen Salben eingerieben und elastisch gehalten werden. Ist die Haut an der verletzten Stelle sehr trocken, so kann sich der Heilungsprozess hinauszögern. Wunden, die regelmäßig eingecremt und feucht gehalten werden, heilen daher schneller und besser ab.
Salben gegen Narbenbildung
Verheiltes Gewebe sollte jeden Tag mehrmals mit einer hochwertigen Feuchtigkeitslotion oder einer Fettsalbe eingerieben werden. So wird verhindert, dass das Gewebe austrocknet und die neu gebildete Haut bekommt genügend Elastizität. In der Regel kann jede Narbe optisch verbessert werden, wenn sie regelmäßig über einen längeren Zeitraum behandelt wird. Narben, die einen Juckreiz verursachen, benötigen eine intensive Fett- und Feuchtigkeitszufuhr. Hier kann es unter Umständen hilfreich sein, wenn über Nacht ein Salbenverband aufgelegt wird.
Auch wenn diese jucken, sollte das Gewebe nicht durch Kratzen zusätzlich strapaziert werden. Juckreiz stillende Gels oder salben hingegen lindernd die Symptome und lassen den Juckreiz schnell abklingen. Hier eignen sich unter anderem auch spezielle Pflegemittel für an Neurodermitis erkrankte Patienten, da diese Salben nicht nur den Juckreiz lindern, sondern gleichzeitig auch gegen trockene Haut, in diesem Fall krankes Gewebe, wirken.
Spezielle Pflaster zur Narbenbehandlung
Haut, die sich bei der Wundheilung gebildet hat, ist oft nicht so elastisch wie die normale und gesunde Haut. Der Selbstheilungsprozess kann daher mit einem speziellen Narbenpflaster gefördert werden. So lassen sich kleine Wunden fast vollkommen unsichtbar machen, oder größere dunkle Hautstellen deutlich aufhellen. Auch sehr große und wulstige Narben können wieder geglättet werden. Diese Pflaster sind mit Silikon beschichtet und sorgen dafür, dass unter dem Pflaster die Temperatur ansteigt und üben einen leichten, aber dauerhaften Druck auf das Gewebe aus.
Je nach Größe und Beschaffenheit der betroffenen Hautstelle sollten die Pflaster über einen Zeitraum von mindestens drei bis sechs Monaten angewendet werden. Dabei ist es wichtig, dass das Pflaster die gesamte Stelle abdeckt und regelmäßig verwendet wird. Auf diese Art können auch alte Verletzungen behandelt werden. Wenn auch in vielen Fällen nicht alles beseitigt werden kann, so lässt sich das Aussehen vieler Narben jedoch enorm verbessern. Rötungen verschwinden, das Gewebe wird elastisch und sogenannte Wulstnarben können abgeflacht werden.
Schmerzendes Narbengewebe
Ob eine Narbe Schmerzen verursacht, hängt nicht von ihrer Größe ab. Oft ist die Haut dort verletzt worden, wo der Körper ständig in Bewegung ist und die Haut dauerhaft beansprucht wird. Dann ist es wichtig, nicht nur das Ersatzgewebe richtig zu behandeln, sondern auch die umliegenden Hautregionen zu schützen. Bei schmerzenden Hautstellen ist das Gewebe oft sehr dünn und spannt schnell. Ist die betroffene Stelle zudem von Hauttrockenheit betroffen, so ist schnell rissige Haut die Folge. Damit sich die offenen Hautstellen nicht entzünden und das Gewebe erneut zerstört wird, steht die Wundbehandlung in solch einem Fall immer im Vordergrund. Erst danach erfolgt eine kosmetische Behandlung.
Feuchtigkeitsarme Haut und trockene Haut im Narbenbereich sollten deswegen mehrmals täglich mit einem Salbenverband versehen, mehrere Stunden behandelt werden. So können weitere Hautprobleme vermieden und einem Aufreißen der betroffenen Stelle vorgebeugt werden. Erst dann, wenn die betroffenen Hautregionen weder Jucken noch Schmerzen, sollte mit der eigentlichen Narbenpflege fortgefahren werden. Um erneute Reizungen an dem betroffenen Gewebe zu vermeiden, sollte jedoch immer nur mit einem pflegenden Produkt behandelt werden. Wird eines der Mittel nicht vertragen, so sollten zuerst ein oder zwei Tage abgewartet werden, bis ein anderes Produkt aufgetragen wird. Hat sich das Hautbild dann deutlich verbessert, sollte die Behandlung langsam ausklingen. In der Regel bleibt die haut so, wie sie dann ist. Sollte das Gewebe aber nochmals eine Rötung zeigen oder sich verdicken, kann erneut mit einem Narbenpflaster oder einer Salbe behandelt werden.