Auch Naturkosmetik ist nur ohne Tierversuche wirklich empfehlenswert. Dabei ist es gar nicht so einfach, gute Naturkosmetik ohne Tierversuche zu finden. Das liegt jedoch nicht daran, dass sich die Hersteller etwa nicht an strenge Vorgaben halten wollen. Und auch die sind bereits streng genug. So verbietet das Tierschutzgesetz in Deutschland bereits seit 1998 Tierversuche, wenn es um die Entwicklung von Kosmetika geht. Aber das Gesetz hat Lücken.

Durch die Hintertür

Denn nach wie vor dürfen Tierversuche jederzeit zum Test von Rohstoffen ohne Einschränkungen durchgeführt werden, wenn sie nicht nur in Kosmetika verwendet werden, sondern daneben auch in diversen anderen Produkten, wie etwa Arzneimittel. Allerdings gibt es kaum einen Stoff oder eine Substanz, die ausschließlich für Produkte aus dem Bereich Kosmetik entwickelt und dann zugelassen wird. Und nicht nur auf diese Art finden Stoffe mit dem Hintergrund Tierversuche Eingang in die Kosmetikindustrie. Denn zwar dürfen Firmen in Deutschland selbst keine Tierversuche zum Test von Substanzen machen. Sie können aber Labore im Ausland beauftragen, das zu tun. Darüber hinaus können diverse Kosmetika Wirkstoffe beinhalten, die schon von Dritten in diversen Tierversuchen getestet wurden. Wer Naturkosmetik ohne Tierversuche kaufen will, muss also genau hinschauen.

Mit Siegeln für Tierschutz

Denn diverse Siegel verraten, ob die Kosmetika frei von Stoffen aus Versuchen an Tieren sind. Eines der wichtigsten ist das Richtmaß „Kontrollierte Naturkosmetik – BDIH“. Das Siegel zertifiziert die meisten Bio Produkte. Es verbietet Tierversuche streng. Weder bei der Herstellung noch bei der Entwicklung oder Prüfung von Rohstoffen und Produkten werden Versuche an Tieren gemacht oder in anderweitig in Auftrag gegeben. Das bekannteste Tierschutz-Siegel ist das Logo, das ein Häschen mit einer schützenden Hand über dem Kopf zeigt. Es wird vom „Internationalen Herstellerverband gegen Tierversuche in der Kosmetik“, kurz IHTK, vergeben. Mit dem Siegel garantiert jeder Hersteller, dass er in seinen Marken keine Rohstoffe verarbeitet, die nach dem 1978 an Tieren getestet worden sind. Bei der Herstellung von neuen Wirkstoffen wird außerdem sichergestellt, dass dafür keine Tiere leiden oder sterben müssen. Die Einhaltung dieser Richtlinien prüft der Deutsche Tierschutzbund.