Wie schaffen andere Menschen es nur immer, dass ihre Brillen streifenfrei sauber sind? Bei Nachrichtensprecher*innen gibt es wahrscheinlich ein professionelles Brillenputzteam in der Maske. Aber warum denken Kollegen und Freunde nicht, dass der Tag heute mal wieder besonders dunstig ist, weil sie die Welt durch saubere Gläser sehen? Hier wird das Geheimnis des richtigen Brilleputzens gelüftet.
Die schnelle Reinigung unterwegs
Vermutlich haben Sie beim Kauf Ihrer Brille ein kleines Mikrofasertuch erhalten. Falls nicht, besorgen Sie sich so ein Tuch – man kann es kaufen, oft geben Optiker oder Telefonläden (wegen der Display-Reinigung) solche Tücher aber auch als Werbegeschenk. Das Mikrofasertuch ist besser als Hemd oder Pullover, vorausgesetzt, es ist frei von Fett und Fremdkörpern, die die Gläser zerkratzen können. Mikrofaser lässt sich von Hand oder im Schonwaschgang waschen.
Ideal ist diese Trockenreinigung aber nicht. Wenn Sie ein Reinigungsspray verwenden, geben Sie die Flüssigkeit auf das Tuch, nicht auf die Gläser. Der Grund: In den Gläsern können sich kleine Bohrungen befinden. Vor allem bei randlosen Brillen liegen sie frei, und wenn Flüssigkeit hineinläuft, kann das auf Dauer schädlich sein. Praktischer für unterwegs sind feuchte Reinigungstücher aus Papier. Hier sollten Sie nicht am falschen Ende sparen. Verwenden Sie nur Produkte, die vom Hersteller der Gläser bzw. vom (Online-)Optiker empfohlen werden. Aggressive Reinigungsmittel greifen vor allem Kunststoffgläser an, die man für Sport- und Kinderbrillen verwendet. Ist das Papier zu holzhaltig, kann auch Echtglas beschädigt werden – zwar nicht unbedingt das Glas selbst, aber die wertvolle Beschichtung. Tipp für den Winter, besonders nützlich beim Tragen der medizinischen Masken gegen Covid-19: Nehmen Sie für die Reinigung ein Anti-Beschlag-Tuch oder ein entsprechendes Spray.
Abendliches Putzritual
Wenn Sie Ihre Brille online reparieren lassen, kommt sie von einem guten Optiker blitzsauber zurück. Dafür verwendet er ein Ultraschallbad. Wer diese perfekte Reinigung auch zuhause haben möchte, kann ein entsprechendes Gerät kaufen und zum Beispiel auch für Schmuck verwenden. Die Behandlung der ganzen Brille im Wasserbad ist nicht nur gut für klare Sicht, sondern reinigt auch das Gestell hygienisch an den Stellen, die ständigen Hautkontakt haben.
Wer es nicht ganz so genau nimmt und die Ultraschallreinigung nur alle paar Monate beim Optiker durchführen lässt, kann seine Brille auch einfach unter fließendem Wasser säubern. Abends vor dem Schlafengehen lässt sich diese Prozedur am besten in die tägliche Routine einbauen. Und das hat gegenüber der hektischen Reinigung am Morgen einen wichtigen Vorteil: Absonderungen der Haut oder von Kosmetika sind am Abend noch nicht ausgehärtet und lassen sich entfernen, ohne Kratzer zu verursachen.
Viele Brillenträger geben einen Tropfen fettlösendes Spülmittel auf die Gläser. An sich eine gute Idee, der Schuss kann aber nach hinten losgehen, wenn es ein als hautfreundlich oder rückfettend deklariertes Mittel ist. Der für die Haut bestimmte Schutzfilm findet sich nämlich auch auf den Brillengläsern wieder. Antibakterielle Spülmittel sind ebenfalls ungeeignet – sie sind zu scharf und greifen Kunststoff oder Beschichtungen an. Zum Abtrocknen der Brille nehmen Sie am besten wieder das saubere Mikrofasertuch, alternativ ein weiches Geschirrtuch aus Baumwolle.
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